Um den Ursprung der Tabla (aus dem Arabischen: tabl, – „Trommel“), ranken sich viele Legenden und Geschichten – in ihrer heutigen Form gilt sie jedoch als ein relativ junges Instrument (etwa 350 Jahre) und entstand vermutlich aus dem persischen Trommelpaar Naqqara, der Dholak, wie von den alten indischen Doppelkonustrommeln Pakhawaj und Mridangam. Traditionell wird die Tabla in Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesh sowie in Afghanistan gespielt.
Die Tabla besteht aus einer hölzernen, konischen Trommel (Dayan/ Tabla) und einer kleinen, aus Metall (meist Kupfer/ Messing) gefertigten Kesselpauke (Bayan/ Duggi).
Beide Trommeln sind mit einem mehrschichtigen Naturfell bespannt. Das augenfälligste Merkmal des Puri (Fell) ist der „Syahi“ – eine schwarze Stimmpaste aus gekochtem Reis/ Mehl, Gusseisenpulver, Gummi Arabicum, Russ und anderen Ingredienzien, welche in einem aufwändig hergestellten Prozess in der Mitte der Dayan, respektive dezentral bei der Bayan, gefertigt wird. Dank des Syahi’s kann das Instrument präzise auf bestimmte Tonhöhen gestimmt werden.
Die Schönheit der Tabla besteht aus dem Reichtum an Klangfarben, welche durch eine differenzierte Anschlagtechnik hervorgerufen wird und sich in poetisch anmutenden Kompositionen widerspiegeln.

Dem Tablaspiel liegt eine reiche, kunstvolle und komplexe mnemotechnische und onomatopoetische (lautmalerische/ klangnachahmende) Silbensprache zu Grunde, den sogenannten „Bolas“ (aus dem Hindi: bol, „Wort“ / bolna, „to speak“).
Die hoch entwickelte Tabla zählt zu den vielseitigsten und raffiniertesten Trommeln weltweit. In der Begleitung der klassischen nordindischen Instrumental-, Gesangs- und Tanzmusik, gilt die Tabla seit ca. Mitte/ Ende des 18. Jahrhunderts als wichtigstes Instrument. In religiösen, semiklassischen Musikformen und in Genres wie „Bollywood“, hält sie eine tragende Rolle inne.
Zudem erlangt die Tabla im Westen (Jazz, Welt- und Filmmusik) seit vielen Jahren eine grosse und wachsende Popularität. Die hohe Kunstfertigkeit und Ausdruckskraft dieses Trommelspiels findet jedoch in der traditionellen Soloaufführung ihren Höhepunkt.